Das neue Powerduo: Russland und Iran im Nahen Osten

Die militärische Zusammenarbeit in Syrien hat Russland und Iran so eng zusammengebracht wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg

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Die Beziehungen zwischen Russland und Iran sind so stark wie nie zuvor. In Syrien arbeiten die beiden Länder militärisch zusammen, sie teilen die gleiche Vision einer globalen Ordnung und stimmen in ihrer Kritik an der westlichen Nahostpolitik überein.

Angesichts der instabilen Lage der Nahostregion ist Teheran ein wichtiger Verbündeter Moskaus. Jedoch ist die Zusammenarbeit mit Iran nur einer der vielen Fäden in Moskaus Flickenteppichen von Beziehungen, die es vorsichtig auszubalancieren gilt.

Für Teheran sind die Beziehungen zu Moskau ein Mittel,  seine regionalen Sicherheitsinteressen zu schützen. Die iranische Führung ist jedoch uneins, wie sie sich am besten zwischen östlichen und westlichen Mächten positioniert, um ihre strategischen Interessen  durchzusetzen.

Der Krieg in Syrien ist von zentraler strategischer Bedeutung für beide Länder. An ihm wird sich zeigen, ob die enge Zusammenarbeit zwischen Moskau und Teheran trotz der großen Differenzen Bestand haben kann.

Die EU sollte ihren eingeschränkten Einfluss nutzen, um  die Gewalt in Syrien zu beenden, anstatt eine Politik zu verfolgen, die versucht, einen Spalt zwischen Russland und Iran zu treiben. Zudem sollten die EU daran arbeiten, den Weg für eine politischen Neustart nach Beendigung des Syrienkonfliktes zu ebnen. Dafür ist jedoch ein genaues Verständnis der Antriebskräfte der iranischen und russischen Politik in der Region von Nöten.

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Der European Council on Foreign Relations vertritt keine gemeinsamen Positionen. ECFR-Publikationen geben lediglich die Ansichten der einzelnen Autor:innen wieder.